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Ansichten und Einsichten

17. August 2010 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. Kommentar verfassen

Dauerthema ‚Burn-out‘ oder doch mal Nein sagen…

Lehrer, Stationsärzte, Busfahrer, Krankenschwestern oder Polizisten – wenn die über 45 sind, dann könnten alle das selbe Syndrom zeigen: Burn-Out. Bei verschiedenen Symptomen. Die Zahl derer, die durch den Job psycho-somatisch krank werden, steigt weiter. Machen sich die Arbeitnehmer im Beruf kaputt oder macht sie die Arbeit kaputt…?
Experten für Arbeits-und Gesundheitsschutz bleiben in Erklärungsansätzen meist stecken. Hetze, gereizte Nerven, Schlafstörungen, Ernährungsfehler, gestörte Psyche, gereizte Partnerschaften… es bedarf nicht der hektichen Weihnachtszeit, um festzustellen, dass recht viele Individuen an Burn-out leiden.

Auch ohne Erhebungen dürfte klar sein, dass intensive, andauernde, von Stress begleitete Arbeitsbelastung den Menschen besonders zusetzt, er sich erschöpft fühlt und mancher hinterfragt, ob das überhaupt sein muss?
Unter Burnout-Syndrom wird der Status schwerer psychischer Erschöpfung verstanden, der nach längerer Zeit intensiven, belastenden Arbeitens auftritt und der sich vielfältig darstellt: emotionale Erschöpfung, Mattigkeit, Apathie und Depression, Ess- und Schlafstörungen, allgemeine Unruhe…am Ende könnte auch Aggression stehen, die sich aufgestaut hat.

Burnout vs. Depression

Burnout ist zu differenzieren von der „echten“ Depression, bei der die Personen im Vergleich zum Burnout emotional eher nicht ansprechbar ist.
Das macht möglich, Burnout leichter zu behandeln, meist ohne Einsatz von Medikamenten, sofern die Erschöpfung nicht bereits depressive Züge aufweist.
Das „Ausgebrannt-Sein“ erfasst Schüler, Studenten, Berufstätige, Führungskräfte, Arbeitslose. Für den Verlauf ist charakteristisch, dass sich zunächst Euphorie und starkes Engagement einstellen, wobei die Betroffenen auf ausreichend lange Erholungsphasen verzichten, sie den Beruf ins Zentrum ihres Tuns setzen und sie darüber private Bedürfnisse vernachlässigen. Betroffene ziehen sich häufig zurück, sie sind antriebslos im privaten Bereich. Soziale Kontakte werden nur noch zu Kollegen, Kunden oder Mitarbeitern gehalten, freie Zeit verrinnt ohne Inhalt.

Wo bleibt die Stimmung?

Setzt nach Wochen, Monaten oder auch erst nach Jahren die endgültige Erschöpfung ein, bedeutet dies anhaltend müde, traurig, antriebslos zu sein – alles ist einem zu viel. Die zweite Phase beginnt und es kommen physische Symptome dazu: Schlafstörungen, Ausschlag, Schwindel, Angst- und Panik-Attacken, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen.
Die bisherige Begeisterung nimmt ab, man zieht sich sich zurück, verändern seine Stimmungslage von zynisch bis depressiv. Bislang strukturierte Tage bleiben im Ergebnis offen.
Es folgt oft Dienst nach Vorschrift, begleitet von einem Gefühl innerer Leere, das Interesse schwindet, Einsamkeit ersetzt frühere Leidenschaft für den Job.
Personen, die ihren Selbstwert über engagierte Arbeit definier(t)en, sind gleichermaßen gefährdet wie solche, an deren Arbeitsplatz Zeit- und Kostendruck herrscht.

Stress und wenig Kohle

Am unsicheren Arbeitsplatz, dazu gering bezahlt, ist die Burnout-Gefährdung höher, und höher liegt sie auch in sozialen und Pflegeberufen, weil hier die emotionale Belastung intensiver ist als in anderen Berufen.
Wird dem Einzelnen dessen Handlungsspielraum eingeschränkt, er an Arbeitsbedingungen nicht mitwirken kann, fühlt er sich ausgeliefert. Wird am Arbeitsplatz nicht offen kommuniziert und wenig bis nie gelobt, steigt das Burnout-Risiko.

Ein Burnout-Syndrom ist therapeutisch gut zu behandeln, auch wenn man dazu in einer speziellen Klinik stationär aufgenommen werden sollte.
Die Reha-Maßnahme bedeutet im weiteren Verlauf auch, dass man in den Job über Teilzeitmodelle zurück kehrt.

Ist mein Kollege betroffen…?

Bei mehr als 130 Symptomen, mit denen sich das Syndrom zeigen kann, ist das Burn-out als emotionale Erschöpfung nicht immer von einer Depression abzugrenzen.
Burn-out bedeutet erschöpft zu sein, aber auch aktivierbar. Die Gefühlsäußerungen zeigen Normalität von Ärger bis Freude. Das ist bei der Depression anders, auch wenn man unter beiden Gefühls-Bildern Dienst nach Vorschrift macht oder sich in Kurzerkrankungen ergeht.

Signalsätze wie „Ich schaff das nicht“ sollte man deshalb als Kollege/Kollegin ernst nehmen, weil Burn-out-Erkrankte sich den Zustand nicht zugestehen, obwohl sie bemerken, dass sie nicht sonderlich effizient arbeiten.

Spielen bei Behörden meist enge Arbeitsvorschriften und Hierarchien eine Rolle, sind auch Personen in Projektarbeit häufiger erkrankt, weil Projektarbeit druckvoll beginnen und Dauerstress bedeuten.

Sind Frauen auch häufiger betroffen Männer, sind sie jedoch weniger suizid-gefährdet, je nach der Schwere der psychischen. Zu vermuten ist, dass Frauen eher zum Arzt gehen, während Männer versuchen, die Situation auszuhalten und sich eher mal dem Alkohol zuwenden oder exzessiv Sport treiben…
Gut dotierte Personen mit großem Handlungsspielraum und hoher Wertschätzung und Anerkennung können dagegen viele Jahre auch hohe bis höchste Arbeitsanforderungen sehr gut aushalten, weil dies nicht als Dauerstress, sondern als Herausforderung gilt.

Und dann ist da noch die psychischen Konstitution – die Fähigkeiten, sich ein Gefühl für den eigenen Rhythmus zu bewahren, zu unterscheiden, welche Anforderungen machbar sind und wo „Nein“ erforderlich ist.

Wer denkt, kann verändern! Wer damit aufhört, geliebt werden zu wollen, wenn er etwas leistet, der muss die Vermischung von Lebens-Sinn und Arbeits-Sinn aufgeben…Also, fangen wir an..

Kategorie: Allgemein, Gesellschaft, News, Statistik, Vorsorge, Wirtschaft, Wissenschaft

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