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Ansichten und Einsichten

15. November 2008 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. 1 Kommentar

Markenschuhe lenken von Armut ab

Sozialprofis in kinderfreundlichen Einrichtungen, die auch mal Franziskusheim heißen, sind meist recht stolz auf die Ergebnisse ihres Engagements. Sponsoren mit guten und vor Ort populären Firmennamen sind Geldgeber für die eine täglich warme Speise an Schulkinder. Und auch die Lokalpresse lobt das Sozial-Engagement, selbst wenn es stets nur als „Tropfen auf den heißen Stein“ benannt wird. Doch fehlt da nicht was in der sozialen Brille der Beteiligten beim Glauben an die richtige Richtung zum Wohl der „Be-Fürsorgten“?

Ja, es fehlt was! Es fehlt das zweite Seh-Glas für die noch genauere und damit exakte Betrachtungsweise des Problems. Kinder mit einer ge-sponsorten warmen Mahlzeit am Tag abzuspeisen, ist lediglich ein Kurieren am Symptom. Zunächst sind nämlich nicht Kinder, sondern deren Eltern arm. Darüber täuschen auch nicht die vermeintlich gute Markenschuhe hinweg, die der Spross seinen Eltern trotz deren dünnem Geldbeutel abgerungen hat.

Eine Tatsache, die auch statistisch bedeutend wird, wenn man seit Wochen weiß, dass in der Republik inzwischen 750 000 erwachsene Bürger – und damit so jeder Fünfzigste – durch den Empfang der ‚Grundversorgung‘ am Sozialhilfe-Tropf des Staates hängen. Wenn aber bei der Alleinerziehenden mit Halbtagsjob, beim Studentenpärchen mit Kindern, bei der Familie mit Leiharbeiter-Einfach-Anstellung, wenn bei der einkommensschwachen Familie mit pflegebedürftigen Angehörigen die „Kohle“ fehlt, dann wohl auch deshalb, weil auch in einer Gemeinde wie VS, der politische Wille herrscht, mit dem Verkauf von Energie -Strom. Gas und Wasser- satte Gewinne zu machen.

Zuvor werden allerdings noch die Millionen-Verluste aus eigentlich kommunalem Hallenbad und ebensolchem Parkhaus ausgeglichen (ein Steuerspar-Modell, wie man rechnerisch tatsächlich glaubhaft machen kann ( vom Bundesfinanzgerichtshof BFH als verdeckte Gewinnausschüttung moniert aber gleich drauf vom Nicht-Anwendungsgesetz toleriert). So wird halt ein höheres Wohngeld (jährlich bundesweit 70 Millionen Euro) für die ständig steigenden Miet-Nebenkosten der Anspruchsberechtigten in Hartz IV nötig, die kaum noch Strom und Gas als Güter der Daseinsvorsorge zahlen können. Das gilt auch für Rentner in ihren Baugenossenschaftswohnung, womit oft auch Großeltern arm sind.

Jahrelange Querfinanzierung also für zwei Hallenbäder, in die die beiden Kinder der Alleinerziehenden, die über Strom- und Gastarif anteilig auch die Verluste daraus trägt, noch nicht mal freien Eintritt haben. Und frei Parken darf sie auch nicht, was gar nicht nötig ist, weil sie sich gar kein Auto leisten kann. Wann protestieren die nachdenklichen Sozialprofis in ihren Berufen gegen die sozial-unverträgliche „Querfinanzierung“ öffentlicher Aufgaben zulasten ihrer Klientel – nämlich die armen Eltern mit armen Kindern?

Kategorie: Gesellschaft

Kommentare

  1. Mustermann meint

    15. November 2008 um 07:44

    …wer zur leidigen, weil sozial-unverträglichen Querfinanzierung mehr wissen will, der klicke auf http://www.vsbd-gaspreis.de
    oder
    er gebe bei google „Gasrebellen“ ein, dann entdeckt er, welche budesweite Bewegung sich gegen zu hohe Gaspreise bereits
    aufgebaut hat.

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