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Ansichten und Einsichten

7. April 2013 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. 1 Kommentar

Moral im Reichtum – Da pfeif‘ mer drauf!

Erst kommt das Fressen und dann die Moral – Von der Isolation derer mit Geld, viel GeldBrecht

Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist! Oder besser: Wo du hingehörst! – Man wird das Gefühl nicht los und will und kann es nicht leugnen: Es gibt gewisse Kreise, denen fehlt ganz deutlich doch die Moral. Da pfeift man sogar drauf. Was aber ist Ausgangspunkt für diese Feststellung?

Da ist einerseits die Moral als Überzeugung und dann gibt es Prinzipien, die jeder hat. Unterstellt man, dass Moral für alle Menschen gilt, müsste Moral aber auch die Fähigkeit sein, Ideale soziologisch korrekt und mit Akzeptanz anzuwenden. Müsste! Doch mangelt es immer mehr Individuen daran, sich nach sozialem Anspruch zu verhalten.
Dem reichen Subjekt fällt es schwer, sich mit dem persönlichen Verhalten an gesellschaftlichen Idealen zu orientieren und immer auch Selbst-Reflexion zu versuchen.
Und genau hier mangelt es den sogenannten ‚Reichen‘, die sich kaum Gelegenheit geben, ihr Tun und Lassen kritisch zu reflektieren. Wahrlich haben sie sich bereits vom Großteil der Bevölkerung abgespalten.

Denn wer Geld hat und dies richtig, und er dies im demonstrativen Konsum und dann eben auch im Auftreten zeigt, ist als Zeitgenosse meist unter seinesgleichen. Und diesen Kreisen mangelt es mehr als oft daran, moralisch zu urteilen.
Wer Geld im Überfluss hat, dem fehlt dann auch an der Zeit und an Personen, der ihn veranlasst, sich mal zu besinnen, inne zu halten, jemand der ihn spiegelt, damit er prüfen kann, ob sein Verhalten auch tatsächlich richtig ist.
Wer Geld und Kinder hat, sorgt nämlich schon im besonderen Kindergarten, „dass man unter sich ist“, und so erkennen reiche Eltern nicht, dass als anstößig gelten kann, was sie machen. Und das es falsch sein könnte schon gar nicht. Folglich sind dies Verhaltensweisen, die sich umso stärker darstellen, je deutlicher sie sich gesellschaftlich als nahezu geschlossene Gruppe von der Bevölkerung abspalten.

Davon allein wird man aber nun nicht schon unmoralisch. Man wird dazu unmoralischem Verhalten wohl nicht angetrieben, viel eher mangelt es einem gesellschaftlich speziell orientierten Individuum an der Fähigkeit zur Selbstreflexion, die auf eigenen Moralprinzipien basiert.
Wer stets handelt, wie er handelt, merkt kaum oder gar nicht, dass er gegen gültige eigene Prinzipien handelt und er deshalb sein Verhalten noch als korrekt empfindet.

Geld allein reicht nicht!

Und so verdirbt also Geld den Charakter…!? – Nein, sagt die Psychologie, denn Geld ist nur das äußere Sichtbare. Weshalb der Reiche erkennen müsste, dass sein Status des Reichseins auf Regeln beruht, die wiederum der Fairness, der Vertragstreue oder eben der Moral entsprechen. Unterscheidet man dann Wohlfahrt für alle vom Wohlstand für wenige, dann hat materieller Wohlstand zunächst mit Ehrlichkeit zu tun, für den aber dann ‚die Pause fehl‘, die Herkunft von Geld, von viel Geld zu erkennen.

Woher kommt nun die moralische Verwerflichkeit bei zunehmendem Trend? – Man mag das bereits am Bildungssystem festmachen, wenn sich dessen Niedergang so darstellt, dass es nur noch um den Erfolg im Test geht und im weiteren Verlauf Lebensräume für Reiche geschaffen werden, in denen sie unter sich bleiben: Privatschule, Internat, Golfclub, Service-Clubs für Väter mit nationalen und internationalen Beziehung (Lions, Rotary, Round Table), was früher Vitamin B. hieß.
Verstärkt sich diese Teilung unsere Gesellschaft, fehlt den ‚Abgesonderten‘ die Konfrontation mit anderen Ansichten.
Gab es bis vor 25 Jahren die einheitliche Grundschule, die Realschule und das allgemeine oder auch berufliche Gymnasium, kennt man längst den Trend zur Privatschule. Doch ist es nicht schon allein ‚Waldorf‘, es ist die Isolation reicher Kinder als vermeintlich spätere Elite im Internat. Für die Gesellschaft eine gefährliche Entwicklung, weil der gesamtgesellschaftliche Diskurs abnimmt oder ganz fehlt.

Kategorie: Arbeit & Beruf, Bildung, Erziehung, Geld & Kapital, Gesellschaft, Moral, Soziologie, Wissenschaft Stichworte: Geld, Internat, Moral, Reiche, Reichtum, Steuerflucht, Steueroasen

Kommentare

  1. El Cid meint

    7. April 2013 um 13:16

    Habe Deinen Beitrag gelesen …
    …und stimme insbesondere Deinem letzten Absatz zu.
    Das mit den Privatschulen ist nicht nur „gefährlich“,
    sondern ein Widerspruch in sich.
    Es geht (auch) um Notenmanipulation für die Reichen
    unter christlichem Deckmantel.
    Einerseits existieren die Sex-Skandale, namentlich bei den Katholen,
    aber andererseits gibt es die,
    mit öffentlichen Steuergeldern finanzierten, Schlupflöcher
    in die man kriechen kann, um sich Chancen unbd Anerkennung zu kaufen.
    Es ist moderner Feudalismus.
    Da hilft wohl nicht mal mehr Gewalt…

    Leider verdiene ich an einer P.schule meine Geld, und muß immer schön in Deckung bleiben,
    wenn ich nicht Gefahr laufen will, zum Hartz-IV-ler zu werden.

    Antworten

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