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Ansichten und Einsichten

7. März 2016 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. 1 Kommentar

Lehrer ohne Persönlichkeit – Das kann sich ändern!

Ein „neuer“ Ratgeber von Michael Felten – Lehrer muss man jedoch auch „können“ und wollen!

Jahrgang 1917/18 im badischen Villingen: zwei Seniorinnen leben noch in 2016
Jahrgang 1917/18 im badischen Villingen: zwei Seniorinnen leben noch in 2016
„Ja, wir hatten Frau H., aber ich kenn‘ die nur von hinten, weil sie meist nur an die Tafel schrieb…!“ – „Gruß von meiner Mutter,“, übermittelt die 15-jährige Berfsschülerin, „die auch schon bei Ihnen in der Klasse war.“ – Beide Aussagen machen deutlich, wie man sich an Lehrer und deren Persönlichkeit erinnert.

Wohl Grund genug für Michael Felten, sich in seinem Buch „gegen die schleichende Aufweichung der Lehrerrolle auszusprechen“ und ein zeitgemäßes Gegen- beziehungsweise Leitbild aufzuzeigen.

Autorin Frydrych sieht den Lehrer und vor allem auch seine Kollegen durch die heitere Brille
Autorin Frydrych sieht den Lehrer und vor allem auch seine Kollegen durch die heitere Brille

Der Lehrer soll demnach „als aktiver Erklärer, als souveräne Führungsperson und als feinfühliger Berater“ auftreten.
Dabei berücksichtigt der Autor die aktuelle Lern- und Unterrichtsforschung und greift auf psychologische Erkenntnisse sowie auf seine eigenen Erfahrungen zurück.

Ihm will damit eine erfrischende Mischung aus Essay und Ratgeber gelingen, voller Denkanstöße und Praxistipps, die Anfänger und erfahrene Lehrkräfte gleichermaßen unterstützen, im Schulalltag tatsächlich Profi zu sein, den Überblick zu bewahren und gut zu unterrichten.

Um die Lehrerrolle zu schärfen, setzt Michael Felten vier Schwerpunkte.
Zunächst sei die Lehrkraft „Bastler“, der plant und Lernprozesse lenkt, wobei verschiedene Methoden zum Einsatz kommen.
Von zentraler Bedeutung sei jedoch die „direkte Instruktion“, die Zusammenhänge gemeinsam erarbeitet.
Der Autor unterstreicht, dass Eigenverantwortlichkeit wichtig sei, aber nur Ziel sein kann, das nach und nach angestrebt werden könne. Insbesondere, wenn man an schwächere Schüler oder Pubertierende denkt.

Zweitens sei der Lehrer „Bezugsperson“, aus der er Beziehungen stützt und er die Schüler fördert.

Doch die dazu nötigen personalen Kompetenzen fallen nach Felten niemandem einfach in den Schoß. Jede Lehrkraft könne sich diese jedoch erarbeiten.

Drittens sei die Lehrkraft „Brückenbauer“. Bei Lernproblemen ermutigt sie die Schüler. Fördermaßnahmen können sinnvoll sein, müssen aber gezielt eingesetzt und genau überprüft werden.
Und viertens sei die Lehrkraft „Bändiger“. Sie entschärft Unterrichtsstörungen, wobei die im Buch präsentierten Ansätze der Individualpsychologie helfen, Verhaltensmuster der Schüler zu verstehen. Felten ermuntert außerdem, die eigene Haltung zu reflektieren und Konflikte auch als CHance zur Entwicklung zu sehen.

Michael Felten arbeitet seit über 30 Jahren als Gymnasiallehrer für Mathematik und Kunst. Er lehrt an Pädagogischen Hochschulen, berät in Fragen, der Schulentwicklung und ist Autor pädagogischer Fachbücher.

Nur Lernbegleiter? Unsinn, Lehrer! Lob der Unterrichtslenkung; Michael Felten, Cornelsen 2016, 120 S., 12,50 Euro , ISBN 978-3-589-15847-8 7

Kategorie: Erziehung, Gesellschaft, News, Pädagogik, Wissen Stichworte: Lehrer, Lehrerpersönlichkeit

Kommentare

  1. A.-K. Scherr meint

    8. März 2016 um 11:19

    Alles schön und gut – und auch wahr.
    Aber frei nach dem Motto: „Wie sag‘ ich’s meinem Kinde“,
    muss dann einem Referendar auch seitens des Seminars sowie
    der betreuenden Schulen und der Mentoren gesagt werden,
    wenn er eben NICHT für den Beruf geeignet ist –
    zum Schutz des Referendars selbst und auch zukünftiger Schülergenerationen.
    Denn leider gibt es immer noch zu häufig Berufsstarter, die denken,
    „der Lehrer“ (den es „so“ sowieso nicht gibt!)
    habe vormittags recht und nachmittags frei, und die deswegen diesen Berufsweg einschlagen.
    Dass dazu Leidenschaft und viel Motivation gehören, den Berg an Arbeit zu bewältigen (wann auch immer – ob nachmittags oder nachts, die freie Zeiteinteilung gehört zu den Privilegien des Berufs),
    ist manchen nicht klar.
    Und wenn’s um die Menschlichkeit geht: Die kann man nicht lernen.

    Wer nicht empathiefähig ist, hat als Lehrer an einer Schule nichts verloren!

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