Einge Bundesbürger sparen noch immer – Andere verkneifen sich jedoch den Konsum
SPAREN- die neueste Sommerumfrage 2016 des Verbandes der Privaten Bausparkassen stellt fest: die Altersvorsorge und der Konsum sind die wichtigsten Sparziele der Deutschen. Und schon wieder sind sie dabei: „die Deutschen“….wohl auch die Hartz IV-ler, die Rentner, die Minderbeschäftigten, die Alleinerziehenden, die Berufseinsteiger, die Mitarbeiter im Einzelhandel, in der Gebäudereinigung und in der Gastronomie…
Und schnell wird „überrascht“ festgestellt, dass beide Motive deutlich seltener genannt wurden als in der Frühjahresumfrage 2016, während die Werte seit 2009 nur selten schlechter waren als aktuell. Doch wundert man sich tatsächlich über den neuen Tiefstand einer Kapitalanlage als Sparmotiv? Oder nur über den Höchststand der „Notgroschen“, den die Jugend als Begriff wohl gar nicht mehr kennt…?
Und so steht sie denn und steht und steht, die Wahnsinns-Aussage, dass der (aufgeschobene) Konsum und die Altersvorsorge die wichtigsten Motive „der Deutschen“ bei den langfristigen Sparanstrengungen seien. Hat doch dazu – wie schon immer dreimal jährlich – das Marktforschungsinstitut TNS Infratest jeweils 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragen lassen.
Und wundert es einen, wenn aktuell knapp sechs von zehn Befragten kein Geld für „Konsum/ Langfristige Anschaffungen“ beziehungsweise „Altersvorsorge“ zurückzulegen?! Nein!
Denn wenn gespart wid ,dann für den Erwerb/ Renovierung von Wohneigentum, und obwohl der mögliche Zinsbetrag eigentlich längst am A….. ist, liegt auf Rang vier mit knapp 26 von 100 das Sparmotiv „Kapitalanlage“ im Rennen.
„Sparen?! Wie geht das denn?“ – Heinz H. 49; alleinstehend, wohnhaft auf 22 qm Deutschland.
„Sparen?! – Warum das denn?! Franz Gans, 28, Immobilienmakler und Erbe.
Wie sich die Entwicklungen im Vergleich zur Frühjahrsumfrage darstellen, ist allerdings höchst unterschiedlich. Lediglich das Wohneigentum konnte leicht um einen Prozentpunkt zulegen. Der Konsum verlor fünf Prozentpunkte, die Altersvorsorge drei Prozentpunkte und die Kapitalanlage zwei Prozentpunkte. Bravo! Tolle Leistung!
Und so ist es einem gewissen Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzenden des Bausparkassenverbandes, vorbehalten, die Ergebnisse der Umfrage wie folgt zu kommentieren: „Die Unsicherheit der Sparer wächst deutlich“. Einen gleichzeitigen Rückgang bei den drei Sparzielen „Konsum“, „Altersvorsorge“ und „Kapitalanlage“ habe es zuletzt kurz nach dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 gegeben“. Bravo! Tolle Leistung!
Der Langfristvergleich zeige, dass die vier vorgenannten Sparmotive allesamt weit entfernt von den Höchstwerten der letzten sieben Jahre lägen. Das Wohneigentum kommt mit aktuell 44 Prozent nur knapp über den Tiefstwert von unter 43 Prozent in der letztjährigen Sommerumfrage. Zum Vergleich: In der Herbstumfrage vor drei Jahren waren es über 54 Prozent. Bravo! Tolle Leistung!
Ähnlich verhält es sich mit der Altersvorsorge als Sparziel: Deutlich niedriger als aktuell mit 56 Prozent lag der Wert in den letzten 21 Auflagen nur in der Sommerumfrage 2014 , leicht niedriger in der Sommerumfrage 2015. Dafür waren es in der Frühjahrsumfrage vor sechs Jahren noch über zehn Prozentpunkte mehr. Bravo! Tolle Leistung!
Sogar auf den tiefsten Stand im Betrachtungszeitraum gesunken ist die Kapitalanlage als Sparmotiv – nach dem dritten Rückgang in Folge wird die Kapitalanlage nur noch von 26 Prozent der Befragten genannt. Zum Vergleich: In der Frühjahrsumfrage vor sechs Jahren war es noch weit über ein Drittel. Bravo! Tolle Leistung!
Und weshalb das geschieht oder gescha, bleibt offene Frage: deutlich abgekoppelt vom negativen Trend hat sich allein das Sparziel „Notgroschen/ Reserve“, das um über die Hälfte auf aktuell sieben Prozent zulegte. Dies ist nach Angaben des Bausparkassenverbandes zugleich der höchste Wert, der jemals seit der Umfrage 1997 gemessen wurde.
Bei den Baupreisen, bis in die Kleinstadt, ist das allerdings keine Überraschung…
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