Taugen Fitness-Ambänder, um Krankenkassen-Tarife zu kalkulieren?
Die DKV, die Deutsche Krankenversicherung AG, hat erneut und zum vierten Mal von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) untersuchen lassen, wie gesund „die“ Deutschen leben. Vom Marktforschungsinstitut wurden dazu 2.830 erwachsene Bundesbürger telefonisch befragt. Nun gut, Sie und ich waren mal wieder nicht dabei, weshalb es halt mal wieder für „die“ Deutschen gilt.
Und was wurde gemessen? Für fünf Gesundheitsbereiche konnte lediglich einer von 9 oder 11 % der Befragte erklären, dass er wohl rundum gesund lebe.
Überraschend, dass die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern relativ als am gesündesten gelten, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eher ungesund leben und hinten rangieren…
Befragt war nun das eigene Verhalten in den fünf Gesundheitsbereichen „Bewegung“, mindestens zweieinhalb Stunden die Woche, gesunde Ernährung, Raucher/Nichtraucher, gelegentlicher geringer Alkoholkonsum und Stressbewältigung“.
Bewegungsmangel
Und nicht überaschend ist wohl, dass „die Gesellschaft“ an Bewegungsmangel leidet, den 46 von 100 Beschäftigten arbeiten vorwiegend im Sitzen und dies an Werktagen im Durchschnitt elf Stunden (incl. vor der Glotze oder am Laptop hocken…)
Das lange Sitzen nun habe weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzucker-Stoffwechsel und könne viele Menschen auf Dauer krank machen, so DKV-Vorstandschef Dr. Clemens Muth, als die die Studie vorgestellt wurde.
Insgesamt sei der Anteil der Menschen, die in Bezug auf die fünf oben genannten Parameter rundum gesund leben, mit nur elf Prozent gegenüber 2014 zwar konstant geblieben, doch 2010 hatte sich noch ein Wert von 14 Prozent ergeben.
Grundsätzlich fiel wohl auf, dass Bewegungsmangel herscht. Nur 45 Prozent der Befragten waren aktiv, wobei doch schon 22 Minuten pro Tag genügen würden.
Bei der Ernährung schnitt nur jeder Zweite gut ab, und Stress glaubten immerhin 58 Prozent der Befragten bewältigen zu können.
Gute Ergebnisse gab es beim Rauchen, denn darauf verzichten mittlerweile 78 Prozent, und den Alkohol haben wohl 85 Prozent uner kosnumiger Kontrolle…
Fakt ist auch, dass erwachsene Frauen mit 13 Prozent besser abschneiden als Männer, von denen nur acht Prozent alle fünf Kategorien erfüllten. Doch Frauen bewegen sich weniger als Männer, während sie in den weiteren Kategorien besser abschneiden.
Geht es nach dem Alter, zeige sich, dass Menschen ab 66 ( = 14 %) relativ gesünder leben als jüngere Erwachsene von 18 bis 29 Jahren, die nur auf einen Wert von fünf Prozent kommen. Allerdings erfüllen 51 Prozent der Jüngeren die geforderte Aktivität, aber nur 41 Prozent der Älteren.
Thematisiert wurden in der Untersuchung auch die zunehmend in Mode kommenden Wearables. So gab etwa jeder 16. Befragte ab, ein Fitness-Armband zu besitzen. Laut DKV bewegen sich diese Besitzer viel, fühlen sich überdurchschnittlich gesund und sind eher jung. Allerdings wird das Wearable von knapp der Hälfte gar nicht genutzt. Zwei Drittel davon nutzen es nicht mehr, das verbleibende Drittel hat es den Angaben zufolge überhaupt noch nicht genutzt.
Um nun jedoch Tarif in den Krankenkassen zu kalkulieren, sind die wenigen Daten nach Ansicht von DKV-Chef Muth völlig ungeeignet. Auch für gesunde Menschen mit nur durchschnittlichem sportlichen Ehrgeiz gelten die heutigen Wearables auf Dauer als nicht sehr spannend.
Allerdings könnten Wearables in Zukunft vor allem solchen Menschen gute Dienste leisten, die an einer chronischen Erkrankung leiden oder denen zum Beispiel der Arzt empfohlen hat, bestimmte Körperfunktionen zu überwachen. Dazu müsse das Gerät allerdings medizinisch korrekte Daten liefern.
Fazit:
Ich bin 67, hau‘ mir heute abend ein kräftigs Vesper rein, trink dazu mind. ein Tannenzäpfle, und kann feststellen, dass ich heute schon 60 Minuten Walken war, war zuvor zweimal Grüngut leeren am Containerplatz, hab‘ erst eine Zigarette geraucht… und weiß eigentlich auch, dass meine Blutwerte im Normbereich liegen. Und auf meinem E-Bike habe ich den Kilometerstand von 7000 erreicht. Gut, in drei Jahren, aber das reicht.
Hoffentlich fragt mich bald einer, wie es mir geht…
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